Banntag

Geradezu der höchste weltliche Feiertag der Liestaler Männer und Kinder
Geradezu der höchste weltliche Feiertag der Liestaler Männer und Kinder ist der Banntag: Am Montag vor Auffahrt schreiten sie – akustisch begleitet von Trommel- und Pfeiferklängen sowie vom Knallen aus Vorderladern und Guidenpistolen – in vier Rotten die Stadtgrenze ab, «me goht um’s Baan». Die Männer tragen blumengeschmückte Hüte und einen Spazierstock, der spätestens nach dem «Znünihalt» seine guten Dienste zu erweisen beginnt, trinkt man doch den Wein aus Vier-Deziliter-Gläsern!
Sichere Kunde vom Liestaler Bannumgang hat man seit 1581, doch wird das Umschreiten und Umreiten der Grenze schon 1469 für unsere Gegend «als loblich gewonheit» bezeugt. Vor der Reformation hatte er einen doppelten Sinn, einen religiösen, die Flursegnung, und einen bürgerlichen, die Grenzkontrolle. Nach der Glaubenserneuerung von 1529 blieb nur die zweite Funktion, die über Jahrhunderte wie andere «Gemeinwerke» zur Pflicht aller baslerischen Untertanen gehörte.

Banntag Liestal